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Quelle: Sonderforschungsbereich 484 / Universität
Augsburg genannt wird, am besten mit Angabe des
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Sorgfältig justiert der Physiker Michael Weinl
vom Teilprojekt D1
des Sonderforschungsbereichs 484
im Quarzrohr vor ihm eine Probe aus Strontiumtantalat.
Noch ist das Material polykristallin, sein Innenleben
besteht also aus sehr kleinen Kriställchen in den
verschiedensten Anordnungen.
Nachdem der Forscher alle Einstellungen vorgenommen
hat, schließt er die beiden vergoldeten
Hohlspiegel, die man hinter dem Quarzrohr
erkennt. Dann werden zwei starke Lichtstrahlen auf die
Probe in fokussiert, wodurch sie sich auf über
2000 Grad Celsius erhitzt und an der heißesten
Stelle schmilzt. Beim Verlassen dieser heißesten
Zone kristallisiert die Schmelze. Durch dieses
Verfahren erhält man aus dem polykristallinen
Ausgangsmaterial einen Kristall in dem alle Atome ganz
regelmäßig angeordnet sind.
Die so erhaltenen Kristalle kommen entweder direkt zum
Einsatz (ein Beispiel ist der Rubin-Laser) oder werden
durch chemische Reaktionen noch verändert. Zum
Beispiel können die Wissenschaftler aus der Probe
einige Sauerstoffanteile herausnehmen und durch
Stickstoff ersetzen. Dabei erhalten sie so genannte
Oxinitride also Verbindungen von Metall mit Stickstoff
und Sauerstoff. Aus diesen neuartigen Materialen
könnten in Zukunft zum Beispiel anorganische
Farbstoffe hergestellt werden.
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Mit viel Fingerspitzengefühl bringt der
Physiker Stefan Thiel vom Teilprojekt D4
des Sonderforschungsbereichs 484
einen winzigen Einkristall auf eine Kupferplatte
auf. Anschließend schiebt er den Kristall aus
Strontiumtitanat in die Vakuumkammer.
Der Kristall ist eine Neuentwicklung. Das besondere
an ihm: Ihn umgibt ein aus wenigen Atomlagen
bestehender Film aus Lanthanaluminat. Der Einkristall
ist ein Isolator, der Film auf ihm ist ebenfalls ein
Isolator, durch beide fließt kein Strom. Jedoch
bildet sich an der Grenzfläche zwischen Kristall
und Film eine leitfähige Schicht mit bisher wenig
erforschten Phänomenen. Bevor die Physiker diese
Effekte jedoch untersuchen können, müssen
sie in der Vakuumkammer auf die gesamte Anordnung eine
weitere hauchdünne Schutzschicht aus Siliziumoxid
aufbringen. Anschließend kann die Probe in
Scheiben geschnitten und untersucht werden.
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Nils André Reinke justiert eine Linse
für einen Laserstrahl, der anschließend auf
die gelbe Probe rechts von ihm trifft. Dort befinden
sich organische Moleküle, die der Laser zum
Leuchten anregt. Die Physiker vom Teilprojekt D5
des Sonderforschungsbereichs 484
betreiben mit diesem Laseraufbau Grundlagenforschung
auf dem Gebiet der organischen Leuchtdioden
(OLEDs).
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Rund einen Quadratzentimeter groß ist das
kleine Glasplättchen, auf dem ein so genanntes
Übergangsmetalloxid aufgebracht ist. Mit solchen
Proben untersuchen die Physiker vom Teilprojekt E2
des Sonderforschungsbereichs 484
diese zukunftsträchtigen Materialien in
unterschiedlichen Probenformen - vom Einkristall bis
zu nanometergroßen Partikeln.
Übergangsmetalloxide eignen sich aufgrund
ihrer physikalischen Eigenschaften für den
Einsatz als Funktionsmaterialien in vielen Bereichen
des täglichen Lebens. Beispielsweise ändert
sich ihre elektrische Stromleitfähigkeit von gut
leitendem (metallischem) zu isolierendem Verhalten,
abhängig von der Temperatur. Damit können
die Übergangsmetalle für Brandmelder
verwendet werden.
Zudem sind die optischen Eigenschaften solcher
Materialien variabel. Sie können vom
durchsichtigen Isolator zum undurchsichtigen Metall
übergehen und damit etwa bei Fenstern die
Einstrahlung des Sonnenlichts regulieren.
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Dr. Andrei Pimenov vom Teilprojekt E7
des Sonderforschungsbereichs 484
überprüft einen Laseraufbau. In dem blauen
Kryostaten in der rechten Bildhälfte können
die Wissenschaftler negative Brechung erzeugen.
Trifft Licht auf Glasflächen, Linsen oder
Prismen, so werden die einfallenden Strahlen zum Lot
gebrochen, und zwar in Abhängigkeit des
Materials, das sie durchdringen. Dieses Gesetz der
positiven Brechung ermöglicht es, Lichtstrahlen
mit optischen Geräten zu steuern oder zu
fokussieren. Die Augsburger Physiker haben nun in
einem neuartigen Material experimentell bewiesen, dass
es auch negative Brechung gibt. Das Phänomen ist
seit knapp 40 Jahren bekannt: Dabei erfolgt die
Ausbreitung der Lichtwelle, anders als bei der
positiven Brechung, entgegen der Richtung der
transportierten Energie. Was der russische Physiker
Victor Veselago im Jahre 1967 theoretisch voraussagte,
haben die Wissenschaftler vom Sonderforschungsbereich
484 in einem Material aus Multilagen von
ferromagnetischen und supraleitenden Dünnfilmen
realisiert. Mit Hilfe der Dünnfilme, an die sie
starke Magnetfelder anlegten, konnten sie zwischen
positiver und negativer Brechung des Lichts
umschalten.
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