Für seine vierteilige Fotoserie über die Arbeit des Augsburger
Sonderforschungsbereichs 484 erhielt der Wissenschaftsfotograf Bernd
Müller den diesjährigen PUNKT-Preis von acatech
Mit Motiven aus dem Sonderforschungsbereich (SFB) 484 des Instituts für
Physik der Universität Augsburg hat der Augsburger Wissenschaftsfotograf
Bernd Müller den diesjährigen PUNKT-Preis für Technikjournalismus der
Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in der Kategorie
Fotografie gewonnen. "Wir gratulieren Herrn Müller herzlich zu dieser
Auszeichnung", so Prof. Dr. Dieter Vollhardt, der Sprecher des SFB 484
"Kooperative Phänomene im Festkörper: Metall-Isolator-Übergänge und
Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade", der seit zehn Jahren von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird.
Glückliche Fügung
"Es war eine glückliche Fügung", erinnert sich Vollhardt, "dass wir
Herrn Müller kennenlernten, als die Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) unseren Sonderforschungsbereich gerade zum zweiten Mal verlängert
hatte und wir uns überlegten, wie wir die für Öffentlichkeitsarbeit
bewilligten Mittel den Erwartungen der DFG entsprechend innovativ
einsetzen könnten."
Wissenschaftsfotografische Besessenheit
Was Müller an hochwertiger und spektakulärer Wissenschaftsfotografie z.
B. bereits in Form der zahlreichen von ihm fotografierten Kalender der
Fraunhofer-Gesellschaft vorweisen konnte, hätte ihn, Vollhardt, und
seine Kollegen am SFB ebenso überzeugt, wie die
wissenschaftsfotografische Begeisterung, mit der Müller seine Ideen
präsentierte, sie dann im intensiven Dialog mit den Wissenschaftlern
konkretisierte und später mit höchst professioneller Präszision
umsetzte.
Von Beginn an begeistert
"Es war nicht einfach, dem Müllerschen Perfektionismus bei seinen
tagelangen Arbeiten in unseren Labors nachzukommen. Wir und alle, die
sie von uns bekommen haben, waren von den vier großformatigen Postern,
die hier entstanden sind und die auch in der hochwertigen Produktion von
Herrn Müller betreut wurden, von Beginn an begeistert", so Vollhardt.
Dass diese Begeisterung nun von der Fachjury eines der angesehensten
Wissenschaftsfotografie-Preise geteilt werde, sei eine schöne
Bestätigung.
Zentrale Themen des SFB 484
Die vier Motive visualisieren vier Arbeitsthemen des
Sonderforschungsbereichs "Kooperative Phänomene im Festkörper:
Metall-Isolator-Übergänge und Ordnung mikroskopischer Freiheitsgrade":
Materialdesign unter extremen Bedingungen
Zum Thema "Materialdesign unter extremen Bedingungen" hat Müller eine
Szene aus einem Zonenschmelzverfahren festgehalten, bei dem die
Strahlung zweier Halogenlampen mit vergoldeten Hohlspiegeln in einem
Brennpunkt gebündelt wird. Das als Stab vorgeformte Ausgangsmaterial -
chromdotiertes Aluminiumoxid oder besser bekannt als Rubin - wird
langsam durch diesen Brennpunkt gezogen, wo es bei einer Temperatur von
2000 °C schmilzt, um anschließend in kristalliner Form zu erstarren.
Laserimpulse für Oxide
In dem mit "Laserpulse für Oxide" betitelten zweiten Motiv zeigt Müller
die Arbeit an einer Computer-gesteuerten Ultrahochvakuumkammer, in der
hochenergetische Laserpulse es ermöglichen, ultradünne Schichten
verschiedener Materialien mit höchster Präzision aufeinander zu stapeln.
Durch Kombinationen von Supraleitern, Magneten, Isolatoren und
Halbleitern können auf diese Weise Materialien mit völlig neuen
Eigenschaften entdeckt und maßgeschneidert werden.
Organische Feldeffekt-Transistoren
Das Motiv "Organische Feldeffekt-Transistoren" zeigt ein Exemplar der
jüngsten, aus flexiblen Polymeren hergestellten Generation dieser
effizienten elektronischen Schalter, die die Grundlage der modernen
Mikroelektronik bilden. Sie lassen sich als dünne Schichten auf nahezu
beliebige Substrate - also auch auf Folien oder sogar Papier -
aufbringen. Diese organischen Transistoren öffnen das Tor für eine
kostengünstige Elektronik der Zukunft.
Elektronen im Nanoring
Ähnlich wie in einem Atom bewegen sich auch die Elektronen in kleinen
Metallringen auf Bahnen (Orbitalen), die sich über den ganzen Ring
erstrecken. In supraleitenden Ringen verläuft diese Bewegung ohne jeden
Widerstand. Das vierte, "Elektronen im Nanoring" betitelte Motiv zeigt
die Simulation eines Orbitals in einem quadratischen, supraleitenden
Ring mit einer Kantenlänge von ca. 50 Nanometern.
Faszination und Schönheit naturwissenschaftlicher Forschung
"Unsere Absicht war es, die Faszination und Schönheit
naturwissenschaftlicher Forschung einer breiten Öffentlichkeit zu
vermitteln, gerade auch jungen Menschen, deren Interesse und Potentiale
wir für die Physik brauchen. Um unsere eigene Begeisterung bei der
Erforschung fundamentaler Prinzipien der Natur und ihrer technologischen
Konsequenzen auch an Nicht-Experten weitergeben zu können, hat uns Bernd
Müller mit seiner Arbeit als exzellenter Wissenschaftsfotograf ein
Medium verschafft, das in dieser Beziehung vielleicht weit mehr zu
leisten vermag als jeder Text, und das über seinen Zweck hinaus 'einfach
schön' ist", resümiert Vollhardt.
Solange der Vorrat reicht
Schulen und sonstige Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen, die sich
an der Kommunikation der Faszination und der Schönheit der Physik
beteiligen wollen, können die von Bernd Müller fotografierte und nunmehr
PUNKT-veredelte Posterserie des Augsburger SFB 484 kostenlos - und
solange der Vorrat reicht - anfordern bei:
Prof. Dr. Dieter Vollhardt
Institut für Physik der Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon 0821-598-3700
dieter.vollhardt@physik.uni-augsburg.de
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Fotos zu dieser Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/news340596
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Kontakt zum PUNKT-Preisträger:
Bernd Müller - Fotografie
Maximilianstr. 56
86150 Augsburg
Telefon 0821/519844 oder 0171/8096695
info@berndmueller-fotografie.de
http://www.berndmueller-fotografie.de/
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Zu PUNKT:
Der PUNKT wird seit 2005 jährlich in den Kategorien Text und Foto
verliehen. Für die Kategorie Text können Bewerbungen in den Sparten
Tageszeitung und Magazin/Zeitschrift/Wochenzeitung eingereicht werden,
in der Kategorie Foto in den Sparten Einzelfoto und Fotoserie. Jede
Sparte ist mit 5.000 Euro dotiert. Weitere Informationen zum PUNKT sowie
alle Gewinnerartikel, -fotos und Informationen zur Ausschreibung zum
PUNKT 2010 unter http://www.acatech.de/journalistenpreis-punkt.