Preisverleihung durch Wissenschaftsminister Goppel am 12.
März / Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen
Ihre Bewerbung um die vom Bayerischen Staatsministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst ausgelobte "Auszeichnung für das beste
Konzept einer Hochschule bei der Verwirklichung des Gleichstellungsauftrags" hat
sich für die Universität Augsburg gelohnt: Für ihr
Kinderbetreuungskonzept, das sie bei der Verleihungsrunde 2006 eingereicht
hatten, werden die Frauenbeauftragte der Universität Augsburg, Prof. Dr.
Hildegard Macha, und ihre Mitarbeiterinnen aus dem Frauenbüro zusammen mit
Rektor Prof. Dr. Wilfried Bottke die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung am
kommenden Montag, dem 12. März 2007, aus den Händen von
Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel entgegennehmen. Die Preisübergabe
findet ab 17.00 Uhr im Senatssaal der Universität Augsburg
(Rektoratsgebäude, Universitätsstraße 2) statt. Die
Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind zur Teilnahme und Berichterstattung
herzlich eingeladen.
Mit dem Wissenschaftsbetrieb kompatible Kinderbetreuungseinrichtungen seien ein
wichtiger Baustein, um das hochschulpolitische Ziel, den Frauenanteil in der
Wissenschaft maßgeblich zu steigern, erreichen zu können, schreibt
Goppel in der Benachrichtigung über die Auszeichnung für das
Kinderbetreuungskonzept der Universität Augsburg. Dieses Konzept sei
vorbildlich. Er danke zudem ausdrücklich, so der Wissenschaftsminister
weiter, für die mit diesem Konzept und seiner Auszeichnung verbundene
Bereitschaft zur Einrichtung einer bayernweiten Service- und Beratungsstelle und
zur Entwicklung eines umsetzbaren und für andere Hochschulen adaptierbaren
Kinderbetreuungskonzepts.
Frechdachs und IKBU
Mit der "Initiative Kinderbetreuung für Beschäftigte an der
Universität Augsburg" (IKBU) und der "Eltern-Kind-Initiative Frechdachs e.
V." verfügt die Universität Augsburg seit geraumer Zeit über ein
umfangreiches, integriertes und innovatives Kinderbetreuungsangebot sowohl
für Studierende als auch für Beschäftigten der Universität
Augsburg. Dieses Angebot ist Teil einer "Gender Mainstreaming"-Gesamtstrategie
mit insgesamt zehn konkreten gleichstellungspolitischen Maßnahmen, die
helfen sollen Frauen im wissenschaftlichen Betrieb zu fördern und zu
etablieren und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Männer und
Frauen an der Hochschule zu erhöhen. Flexible und bedarfsorientierte
Kinderbetreuungsangebote, die den Eltern unter den Student/inn/en und
Mitarbeiter/inn/en optimale Rahmenbedingungen für ihr berufliches
Engagement schaffen, sind zentrale Instrumente, um diesem Ziel
näherzukommen.
Innovationskrippe "Unibärchen"
Zum Kern des vorbildlichen Kinderbetreuungskonzepts der Universität
Augsburg zählt die Kinderkrippe "Unibärchen". Sie wurde im Mai 2005
eröffnet und arbeitet mit einem altersgemischten Konzept auf der Grundlage
des bayerischen Bildungs- und Erziehungsplanes. Insgesamt drei Bezugspersonen
stehen für die zwölf zu betreuenden Kinder zur Verfügung. Die
Trägerschaft hat der gemeinnützige Verein "Eltern-Kind-Initiative
Unibärchen e.V." inne, der von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Universität bereits im August 2004 gegründet wurde. Dieses
Trägermodell garantiert eine höchstmögliche Bedarfsorientierung.
Die Krippe wird von der Universitätsleitung, von der Stadt Augsburg sowie
von der Regierung von Schwaben finanziell unterstützt.
Ferienbetreuung für Grundschulkinder
Ein zweites zentrales Element ist die Ferienbetreuung für Grundschulkinder.
Sie startete mit einem zweiwöchigen Pilotprojekt im Sommer 2004 auf dem
Campusgelände. Infolge des auch durch die Evaluation bestätigten
erfolgreichen Verlaufs und der starken Nachfrage wurde dieses Angebot verstetigt
und weiter ausgebaut. Mit erlebnis- und spielpädagogischen Elementen werden
bis zu dreißig Kinder im Alter von fünf bis ca. zwölf Jahren
zwischen 8.00 und 17.00 Uhr betreut. Die Betreuung kann von den Eltern flexibel
halbtags oder für den ganzen Tag gebucht werden, für gesunde
Mahlzeiten wird vor Ort gesorgt. Die Betreuung übernimmt ein Team von
Pädagogik-Studentinnen und -studenten die nach einer intensiven und
professionellen Schulung die Freizeit auch vorbereiten.
Homepage mit Eltern- und Babysitter-Kontaktforen
Die Homepage der Initiative für Kinderbetreuung an der Universität
Augsburg (www.uni-augsburg.de/projekte/gendermainstreaming/ikbu/home/) bietet
Eltern ein breites Informationsangebot. Hierzu gehören - neben
ausführlichem Informationsmaterial zu den verschiedenen Angeboten der
Universität - Informationen zu Betreuungsangeboten in der Stadt Augsburg
sowie weitere Hintergrundinformationen. Damit kann die Homepage für die
Eltern als Ausgangspunkt für Fragen zu Familie und Beruf genutzt werden.
Wesentliches Element dieses Internetauftritts ist eine Kontaktbörse in Form
eines interaktiven Moduls mit zwei Funktionen: Das Kontaktforum "Eltern" bietet
diesen die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Das Kontaktforum
"Babysitting" stellt den Kontakt zwischen Eltern und qualifizierten Babysittern
her. Bei letzteren handelt es sich zum großen Teil um ehemalige
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ferienbetreuungen, die pädagogisch
speziell geschult wurden. Das Kontaktforum "Babysitting" ist eines der Module,
die aufgrund der Flexibilität der Angebote in hohem Maße kompatibel
sind mit dem Betreuungsbedarf der Eltern und dem Wissenschaftsbetrieb.
Multifunkionales "Kinderbüro"
Für Eltern steht ein mit einem Arbeitsplatz ausgestattetes Zimmer zur
Verfügung, das bei einem Ausfall der Kinderbetreuung flexibel genutzt
werden kann. Dieses Elternzimmer dient zeitweise auch als Beratungsstelle
für Mütter und Väter oder es beherbergt als "Kinderbüro"
eine Krabbelgruppe mit Kindern unter einem Jahr. Das Zimmer ist mit
entsprechender Wickelmöglichkeit ausgestattet und ergänzt das Angebot
von weiteren fünf Wickelmöglichkeiten auf dem Campusgelände.
Ausgebaut und bereichert werden konnten all diese Maßnahmen dadurch, dass
dem am Institut für Physik der Universität Augsburg angesiedelten
DFG-Sonderforschungsbereich 484 im Zuge seiner zweiten Verlängerung auch
Mittel für Kinderbetreuungsmaßnahmen bewilligt wurde. Der Augsburger
SFB zählte zu den ersten, die in den Genuss dieser Förderung kamen.
Kontinuierliche Evaluation und Weiterentwicklung auf wissenschaftlicher
Basis
Die Betreuungsangebote werden im Rahmen der Prozess- und Ergebnisevaluation des
universitären Gesamtprojektes "Gender Mainstreaming" kontinuierlich
wissenschaftlich evaluiert und weiterentwickelt. Die Ergebnisse dieser
Erhebungen sind Grundlage für die Erstellung eines Methodenkoffers "Manual
Kinderbetreuung", mit dem die Verstetigung der Maßnahmen
gewährleistet und eine Verbreitung über die Universität Augsburg
hinaus ermöglicht wird.
Die Einbettung der Kinderbetreuungsmaßnahmen in den wissenschaftlichen
Kontext des Projekts "Gender Mainstreaming" hat zum einen zur Folge, dass sich
die Angebote nicht in der bloßen Dienstleistung erschöpfen; sie
eröffnen vielmehr den partizipierenden Studierenden Möglichkeiten der
Qualifizierung und der wissenschaftlichen Profilbildung im Rahmen von Praktika
oder von Abschlussarbeiten und Dissertationen. Zum anderen garantiert diese
Einbindung auch eine optimale Vernetzung der konkreten Kinderbetreuungsangebote
mit notwendigen Veränderungen der Organisationskultur sowie mit konkreten
Fördermaßnahmen zur Erhöhung des Anteils an weiblichen
Mitarbeiterinnen im wissenschaftlichen Bereich.
Bayernweite Beratungs- und Servicestelle
Von Beginn an sah das eingereichte Konzept vor, im Falle eines Erfolgs das
ausgelobte Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro für die Einrichtung einer
bayernweiten Beratungs- und Servicestelle "Forum für UniEltern" an der
Universität Augsburg einzusetzen. "Auf der Grundlage unserer jetzt vom
Wissenschaftsministerium als vorbildlich ausgezeichneten Arbeit auf dem Gebiet
der Kinderbetreuung", kündigt Macha an, " werden wir ein Konzept erstellen,
das auch von anderen Universitäten in Bayern gut adaptiert und umgesetzt
werden kann. Dabei geht es speziell darum, zum einen die notwendigen
Rahmenbedingungen für eine mit dem Wissenschaftsbetrieb kompatible
Kinderbetreuung transparent zu machen und zum anderen die Studienorganisation im
Hinblick auf die Bedürfnisse studierender Eltern zu verbessern."
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Im Falle einer beabsichtigten Teilnahme an der Preisverleihung mit
Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel am 12. März 2007 um 17.00 Uhr im
Senatssaal der Universität Augsburg werden die Vertreterinnen und Vertreter
der Medien gebeten ihr Kommen per e-mail an klaus.prem@presse.uni-augsburg.de
anzukündigen.
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Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Hildegard Macha
Frauenbeauftragte der Universität Augsburg
Telefon 0821/598-5560 oder - 5145
hildegard.macha@phil.uni-augsburg.de
http://www.uni-augsburg.de/einrichtungen/frauenbeauftragte/
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Mehr zum Gender Mainstreaming-Projekt der Universität Augsburg:
http://www.uni-augsburg.de/einrichtungen/frauenbeauftragte/gendermainstreaming/